Das Romanische Haus in Werden
Schräg gegenüber von unserer Goldschmiede liegt das Romanische Haus Werdens. Es hat viele Jahrhunderte überstanden. Seine unterschiedlichen Besitzer haben das Innere und Äußere ihren jeweiligen Bedürfnissen angepaßt, was insbesondere an der Giebelseite noch gut zu erkennen ist. Diese Ansicht (Quelle: Universität Essen, Abteilung Vermessungswesen) soll Ihnen eine Hilfe sein, einen Teil der Veränderungen vor Ort besser zu erkennen. Kommen Sie doch einmal vorbei.
Die heutige dritte Säule (ganz rechts) jedoch, der mittleren nachgebildet, hat hier keine Existenzberechtigung. Kein Bauwerk der Romanik hat jemals eine solche Säulenkonstruktion gehabt. Wie es zu dieser dritten Säule kommen konnte, wird ein Rätsel bleiben, da die Akten in den zuständigen Behörden den Zustand von 1968 exakt zeichnerisch beschreiben (s.o.).
Zu sehen sind auf der Zeichnung:
(von oben nach unten)
· der idealisierte Verlauf des roman. Stufengiebels von etwa 1150
· die mittig gelegenen Eifel-Tuff-Bögen, Funktion noch ungeklärt
· der idealisierte Verlauf des neu angelegten gotischen Dachgiebels (vermutlich nach 1500)
· die Einzeichnung des Zustandes bei Öffnung der beiden Säulen 1968
· der unterste Sockel, ehemals die alte Geschoßhöhe des Erdgeschosses
· die Kieselsteinschicht, ehemaliges Laufniveau 0,94 m unter dem heutigen Pflaster
· das Fundament 1,25 m unter dem heutigen Niveau
Diese Computerrekonstruktion zeigt den Zustand der Fenstersäulen nach dem Befund von 1968.
Wie lange dieser Zustand an der Giebelseite vorher existiert hat, ist unbekannt. Die linke Säule gehört wohl nicht ursprünglich hierher; sie stammt vielleicht aus Abbruchmaterial anderer romanischer Bauten Werdens (vom Umbau der Abteikirche?). Die rechte Säule scheint von ihren Proportionen genau für dieses Fenster gehauen worden zu sein.